06.02.2023
Anlässlich des zweiten Jahrestages haben wir nicht nur demonstriert und Briefe an die Politik geschrieben, sondern auch unsere neue Serie „Indo-Pacific Briefings Myanmar“ mit der Auftaktveranstaltung „Myanmar Hanging in the Balance – The Political Outlook for 2023“ gestartet.
In dem einstündigen lunchtime Briefing zeigten wir einen Ausschnitt des Dokumentarfilms „Myanmar: The Forgotten Revolution“ und diskutierten die Lage in Myanmar mit Nyein Chan May, Vorsitzende, German Solidarity with Myanmar Democracy e.V, Han Htoo Khant Paing, Experte, Digital Public Square sowie Felix Heiduk, Leiter der Forschungsgruppe Asien, Stiftung Wissenschaft und Politik.
Ca. 30 Personen aus den Bereichen Politik, Stiftung, Vereine, Medien und Aktivismus waren gekommen und konnten anschließend bei burmesischem Fingerfood netzwerken.
Für uns war es ein erster Versuch, ein solches Format zu etablieren und ein voller Erfolg! Es war ein Austausch auf hohem Niveau, der für alle Teilnehmende wohl den einen oder anderen neuen Input enthielt.
Und so werden wir damit weiter machen und, um es mit den Worte der Panelteilnehmer*innen zusammen zu fassen:
Wie eine kaputte Schalplatte wiederholten wir, dass die Militärjunta nicht anerkannt werden wird und die demokratischen Bemühungen nicht enden werden.
Die Veranstaltung endete mit positivem Wünschen und Anekdoten in diesen doch manchmal sehr düster erscheinenden Zeiten.
Das Volk von Myanmar hat das Militär natürlich nicht mit dem letzen „Schweige-Streik“ am 01.02.23 besiegt. Aber es wurde abermals gezeigt, dass die große Mehrheit bereit ist, für die Demokratie einzustehen. Und so träumen wir von einer gemeinsamen Zukunft und sehen die aktuelle Situation nicht nur als eine Krise, sondern auch als ein Fenster für neue Gelegenheiten des Friedens und der Freiheit.
Der Optimismus rührt daher, dass es immer noch und immer mehr, eine sehr breite und aktive Oppositionsbewegung gibt. Die Arbeit ist wie Kochen in der Mikrowelle: Die Hitze kommt aus allen Richtungen bis das Gericht gar ist.
Es ist passend, dass wir diese Diskussion direkt neben dem Checkpoint Charlie führten. 40 Jahre lang verlief durch diesen Ort eine Linie, die Systeme, die auf Freiheit basieren, von Systemen trennte, die auf autoritärer Kontrolle beruhen. Wir glauben, dass diese Linie heute stattdessen durch Myanmar verläuft.
Und so gehen wir nicht nur durch die leckeren Snacks gestärkt in unsere unterschiedliche Richtungen in ganz Deutschland, sondern auch durch den Austausch und den Input. Fortsetzung folgt …
Das Event wurde gefördert durch engagement global mit Mitteln des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.