Tag 707 – über 2707 Tote und 16992 Inhaftierte
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Gefängniswärter des Pathein-Gefängnis haben am Freitag den politischen Gefangenen, Wai Yan Phyo, erschossen und mehr als 60 weitere Menschen verwundet, darunter acht lebensgefährlich. Auslöser war der Protest von Insassen am Vortag, welche sich für einen anderen Insassen eingesetzt hatten.
Am Donnerstagabend entdeckten die Wärter ein Mobiltelefon im Besitz von einem politischen Gefangenen. Sie zogen ihn und zwei weitere Häftlinge aus ihren Zellen und folterten sie die Nacht hindurch, bis in die Morgenstunden. Der Tumult brach aus, als die 3 Insassen zurück in ihre Zelle geführt worden sind und die anderen Insassen die Machenschaften der Wärter entdeckten. Gegen 9:30 Uhr fiel dann der Schuss, welches das erste Opfer direkt in den Kopf trat.
Später am Freitag gab das Informationsteam der Junta eine Pressemitteilung heraus, in der es heisst, dass Polizei und Gefängnisbeamte “Sicherheitsmassnahmen ergriffen haben, um einen Aufstand” in dem Komplex zu kontrollieren, der “von Häftlingen begonnen wurde, die über die Untersuchung eines Häftlings verärgert waren, bei dem ein Mobiltelefon gefunden wurde”.
In der Erklärung wurden der Tod und die Verletzungen auf einen “Zusammenstoß” zwischen den beiden Seiten zurückgeführt. Zwei Polizeibeamte und neun Bedienstete des Gefängnisses wurden bei dem Vorfall ebenfalls verletzt, hieß es.
Als Reaktion auf die Berichte über den Vorfall bezeichnete die thailändische Vereinigung zur Unterstützung politischer Gefangener (Burma) die Behandlung von Wai Yan Phyo und den beiden anderen Häftlingen durch die Behörden als “Folter” und nannte dies “eine schwere und eklatante Verletzung der Menschenrechte” (rfa).